Rubem (José) Fonseca, geboren am 11. 5. 1925 in Juiz de Fora / Bundesstaat Minas Gerais (Brasilien) als Sohn portugiesischer Einwanderer, übersiedelte im Alter von sieben Jahren nach Rio de Janeiro. Er studierte dort Jura mit Schwerpunkt Strafrecht, Abschluss 1948. Anschließend Dozent an der Escola Brasiliera de Administraçao Pública der Getulio-Vargas-Stiftung in Rio de Janeiro und an den Universitäten von New York und Boston. Als hoher Verwaltungsbeamter war er in verschiedenen Institutionen tätig, so als Direktor der Elektrizitätswerke „Lights“ in Rio de Janeiro. Anschließend Tätigkeit als Journalist, Filmkritiker und Drehbuchautor sowie als Direktor der Abteilung Kultur des Erziehungsministeriums in Rio de Janeiro. Er kündigte, weil er „es nicht aushielt, die Unfähigkeit der Unfähigen und die Schwäche der Schwachen“ zu sehen. Seine schriftstellerische Laufbahn begann er 38-jährig mit „Os Prisioneiros“ (Die Gefangenen). Aus prinzipiellen Gründen verweigerte er jede Auskunft über sich und sein Werk und gab keine Interviews. Er lebte in Rio de Janeiro, wo er am 15. 4. 2020 verstarb. Er hinterließ drei Kinder, u. a. den Filmregisseur José Henrique Fonseca.
* 11. Mai 1925
† 15. April 2020
von Ronald Graetz
Essay
Rubem Fonseca lebte in Rio de Janeiro, und diese Stadt bildet auch den Hintergrund seiner Geschichten und die ‚soziale Folie‘, auf der die meisten ...